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Die Geschichte des FC St. Pauli

Nach nun 14 Jahren steigt unser FC St. Pauli wieder in die erste Fußballbundesliga auf und vor genau 114 Jahren wurde der Fußballclub gegründet - wir haben hier die Geschichte des Vereins für euch!

Das FC St. Pauli Logo CJA Chronik/Ernst Schacht

Nach 14 Jahren ist es endlich wieder soweit und wir sind stolz auf unseren Partner, den FC St. Pauli: Die Fußballmannschaft aus Hamburg spielt ab nächster Saison endlich wieder erstklassig! Und das kurz vor dem 114. Geburtstags des Vereins - damit schreibt sich die Geschichte der Kiezkicker fort. 

Das ist eine gute Gelegenheit mal auf die Vergangenheit des Vereins zu schauen und die bewegenden Momente in den letzten Jahre noch einmal wiederaufleben zu lassen. Wir haben die wichtigsten Wegpunkte unseres FC St. Pauli für euch zusammengefasst! 

INHALT: 

Die Anfänge: 1907 und 1910

Wie so viele gute Ideen beginnt auch diese in einer Kneipe. Dort sitzen 1907 Mitglieder des St. Pauli Turnvereins nach dem Turnfest auf dem Heiligengeistfeld beim Bierchen zusammen und fragen sich: "Warum haben wir eigentlich keine Fußball-Abteilung?".

Gesagt, gegründet! Und so fand wenige Zeit später das erste Spiel gegen Mitglieder eines Schwimmvereins aus Hannover statt. PS: Auch was die Finanzen angeht, ist sich der FC St. Pauli 1908 zwei Jahre vor seiner offiziellen Gründung treu geblieben. Bereits hier standen die Kiezkicker mit 79 Mark in der Kreide. Das hat aber auch damals bereits niemanden gestört. 

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Gerade läuft:

1909 setzten sich dann auch die Vereinsfarben durch: Amandus Vierth bestimmte die offiziellen Farben mit Braun und Weiß.

Am 22. April 1910, nach dreijährigem Bestehen der Abteilung und 18 Tage vor dem offiziellen Gründungsdatum, verfügte man bereits über vier Mannschaften und die fünfte wurde gebildet.

Das Logo des FC St. Pauli FC St. Pauli

Die frühen Jahre und die Nachkriegszeit

1919 steigt der FC St. Pauli erstmal in die damals höchste Spielklasse auf und direkt wieder ab. Die kommenden Jahre sind Jahre im Liga-Fahrstuhl, erst 1930 gelingt erneut der Aufstieg, 1931 sogar die Qualifikation für die Norddeutsche Meisterschaft. Dann kam der Krieg und der Abstieg. 

Das Millerntor-Stadion auf dem Heiligengeistfeld Markus Scholz/dpa

Das Stadion wurde komplett zerstört, ein Hamburger allerdings brachte den Wiederaufbau auf Touren: Karl Miller. Seine Eltern hatten eine stadtbekannte Schlachterei unweit des Millerntors. Miller lockte mit Wurst - zahlreiche Spitzenfußballer der Zeit kamen und kickten für teilweise zumindest eine Saison beim FC St. Pauli. 1946 wird das neue Stadion auf dem Heiligengeistfeld eingeweiht. Wurst sei Dank!

Die Freude währte allerdings nur 14 Jahre. 1960 musste das Stadion weichen. Der Grund: es war der Internationalen Gartenschau im Weg und so wurde direkt mit dem Bau des heutigen Stadions begonnen.

Aufstieg in die 2. Bundesliga

1962 wurde die Bundesliga eingeführt. Der DFB verweigert dem FC St. Pauli die Teilnahme; die Kiezkicker starten also in der Regionalliga-Nord und gewinnen direkt mal als erstes die Meisterschaft. 

In den kommenden zehn Jahren spielt der FC St. Pauli sechs mal in den Aufstiegsrunden mit. Geklappt hat es in dieser Zeit kein einziges Mal, wichtig wurde dann aber das Jahr 1974. Deutschland wird Fußball-Weltmeister und der FC St. Pauli schafft zusammen mit Eintracht Braunschweig den Aufstieg in die frisch neu gegründete 2. Bundesliga.

Erneuter Aufstieg und tiefer Fall

1977 folgt der Aufstieg in die 1 . Bundesliga, im Derby gegen den HSV siegen die Kiezkicker mit 2:0. Ein Sieg gegen HSV sollte erst 2011 mit einem 0:1 wieder gelingen.

Doch nach dem brisanten Aufstieg kommt direkt der tiefe Fall. Nach nur einer Saison steigt der FC St. Pauli direkt wieder ab, ein Jahr später folgt der Supergau: Der DFB entzieht dem Club die Lizenz, der FC St. Pauli steigt trotz Rang sechs in die Amateur-Oberliga Nord ab. Die Verzweiflung ist groß, bis 1987 Helmut Schulte das Traineramt übernimmt und mit den Kiezkickern in die Bundesliga zurückkehrt.

Traditionelle Geldprobleme

Die Geldsorgen des FC St. Pauli bleiben Gesprächsthema. Für zehn Jahre ab 1990 ist Heinz Weisener Präsident am Millerntor. Die Geldprobleme des Clubs deckt er mit seinem Privatvermögen, rettet den Verein so mehrfach vor der kompletten Pleite, 2000 tritt Weisener zurück. 

In diesen zehn Jahren gab es einige Trainerwechsel, Aufstiege, Abstiege, Relegationsduelle. 1995 folgt erneut der Aufstieg in die erste Bundesliga. Am ersten Spieltag der neuen Bundesliga-Saison schlägt der FC St. Pauli 1860 München mit 4:2 und erobert zum ersten und bislang einzigen Mal die Tabellenführung. Und steigt prompt 1997 wieder ab...

Weltpokal-Sieger-Besieger

...und 2001 wieder auf. Das bedeutet am 6. Februar 2002: Die Bayern kommen ans Millerntor. Das erste Mal wieder nach sechs Jahren! Und das Wunder geschieht.

Am 21 . Spieltag der Saison spielt St. Pauli vor 20.735 Zuschauern und Trainer Dietmar Demuth einen Zauberfußball, der seinesgleichen sucht! Thomas Meggle und Nico Patschinski gehen in die Geschichte ein, zimmern die Tore in den Kasten, dass das gesamte Stadion bebt. Der damalige Bayern-Manager Uli Hoeneß ist bedient, faltet seine Spieler im Bus nach dem Spiel zusammen. 

Diese Ansage war indes gar nicht nötig, die Laune bei den Bayern war eh mies. Hatte FC St. Pauli-Zeugwart Bubu doch kurzer Hand die Warmwasserversorgung nach dem Spiel abgedreht - die Münchner duschten kalt.

Wir haben einen Dreck gespielt. Alle dachten, das geht hier Hacke, Spitze, eins, zwei, drei. Während ich eine schlaflose Nacht habe, kloppt ihr 30 Minuten nach dem Abpfiff schon wieder Karten und esst Scampis.

Uli Hoeneß

Vom Besiegten zum "Retter"

Schnell war aus dem Siegtaumel auch eine Marketing-Idee geboren. 400 Stück hatte die erste Auflage der "WeltpokaIsiegerbesieger"-T-Shirts. Mittlerweile sind mehr als 100.000 über den Ladentisch gegangen. Die Siegeswelle hielt allerdings nur kurz vor, mit Lichtgeschwindigkeit folgte der Abstieg bis in die Regionalliga. Doch eigentlich hätte alles noch viel schlimmer kommen können. Wieder bedrohen Geldsorgen den Verein, ein Zwangsabstieg in die Oberliga-Nord droht. Doch Hamburg steht zusammen für den Verein vom Millerntor. 

Was mit dem "Weltpokalsiegerbesieger"-T-Shirt bereits gut funktioniert hat, klappt mit dem "Retter"-T-Shirt noch besser, 140.000 mal ging die Kultbekleidung über den Tresen. Zudem wurden lebenslange Dauerkarten verkauft, Unternehmer Frank Otto gab eine Bürgschaft für die Einnahmen ab und sicherte dem Verein damit die Lizenz. Ach ja und die Bayern kamen auch noch mal wieder - zum Benefiz-Spiel. An der Warmwasserversorgung wurde an diesem Tag nicht gedreht.

Die Jahre zum Aufstieg im Jahr 2024

2007 ist dann wieder alles klar, der FC St. Pauli steigt steil in die 2. Liga auf, knapp 100.000 Fans feiern die ganze Nacht auf der Reeperbahn. Grund für den Erfolg: FC St. Pauli-Legende Holger Stanislawski. 1993-2004 als Libero dabei, tauschte er 2006 die Kapitänsbinde gegen die Trainer-Trillerpfeife und führt den FC St. Pauli zurück in die zweite Bundesliga.

Der FC St. Pauli feiert seinen Aufstieg in die erste Bundesliga 2024 mit einem 1. Liga-Bier von Astra Daniel Bockwoldt/dpa

Und dann dauert es auch nur noch ein Jahr, bis die neue Südtribüne fertig gestellt wird. Insgesamt dauerte der Stadionumbau 9 Jahre. Im Juli 2015 ist endlich alles fertig. 29546 Fans finden nun im Millerntorstadion Platz. 2010 gab es dann noch einen Lichtblick: Der FC St. Pauli stieg nach zwei Jahren in der 2. Bundesliga in das Fußballoberhaus auf - jedoch nur für eine Saison und schon ging es wieder ein Stockwerk tiefer. 

Am 09. April 2020 wurde ROCK ANTENNE Hamburg Radiopartner des FC St. Pauli und zusammen können wir 2024 einen historischen Moment feiern: Im vorletzten Bundesligaspiel gegen den Vfl Osnabrück in der Saison 2023/24 haben die Kiezkicker ihren Aufstieg in die erste Bundesliga sicher gemacht. Im letzten Spiel gegen den SV Wehen kann ihnen keiner mehr den 2. Platz in der Tabelle nehmen und damit werden sie die kommenden Fußballsaison in der ersten Bundesliga gegen Vereine wie den FC Bayern, VfB Stuttgart und BVB Dortmund spielen. 

Wir gratulieren unserem Partner FC St. Pauli zu ihrem Bundesligaaufstieg 2024!

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