Brian Wilson ist tot: Rock in Peace, Beach Boys-Mastermind
Beach Boys-Mastermind Brian Wilson ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Seine Karriere war eine regelrechte Achterbahnfahrt. Hier werfen wir einen Blick auf sein bewegtes Musiker-Dasein.


Rock in Peace, Brian Wilson!
Wir trauern um einen ganz Großen der Rock- und generell Musikwelt: Beach Boys-Mastermind Brian Wilson ist tot. Das gab seine Familie heute auf Social Media bekannt.
Mit gebrochenem Herzen verkünden wir, dass unser geliebter Vater Brian Wilson gestorben ist. Uns fehlen die Worte in diesem Moment. Bitte respektiert unsere Privatsphäre in dieser Zeit, in der unsere Familie trauert. Uns ist bewusst, dass wir diese Trauer mit der Welt teilen.
Die Angehörigen von Brian Wilson auf Social Media
Brian Wilson war der kreative Kopf der Beach Boys und gilt als einer der einflussreichsten Komponisten und Produzenten des 20. Jahrhunderts.
Schon seit längerer Zeit hatte er allerdings mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Jetzt ist Wilson im Alter von 82 Jahren gestorben.
Rock in Peace, du Legende - danke für alles!
Brian Wilson im Portrait
Er war ganz oben und ganz unten - doch bis zuletzt lebte Brian Wilson sein persönliches "Happy End". 1961 gründete er die Beach Boys und schrieb innerhalb weniger Jahre einen Nummer 1-Hit nach dem anderen.
Mike Love hat seine Genialität für Text und Konzept eingebracht, Brian Wilson seine Genialität für die Melodie. Der von sich sehr überzeugte junge Mann sang von einer heilen Welt aus Stränden, Surfbrettern und knackigen Beach Barbies. Doch innerlich litt der labile Musiker unter dem riesigen Erfolg und beschließt nach einem Nervenzusammenbruch, nie wieder mit der Band auf Tour zu gehen.
Doch das sollte nicht heißen, dass er untätig blieb. Im Alleingang schrieb er das Album Pet Sounds, nach einhelliger Meinung der Kritiker eines der wichtigsten Alben der gesamten jüngeren Musikgeschichte. Zum Einsatz kamen Waldhörner, klappernde Löffel, Cola-Dosen, Plastikflaschen, Fahrradklingeln und bellende Hunde.
Sir Paul McCartney hat mal gesagt: "Pet Sounds hat mich und die anderen Beatles zu Sgt. Pepper Lonely Hearts Club Band inspiriert." Ein größeres Kompliment gibt es wohl nicht, doch der Preis für diese Meisterleistung war hoch: Brian wird tablettensüchtig, experimentiert mit Haschisch, LSD und Kokain, um seine Kreativität zu steigern.
Mit dem Nachfolge-Album Smile wollte Brian die Beatles toppen, aber er scheiterte. Seine psychischen Probleme nahmen überhand, er begann, Stimmen zu hören und landete in den Fängen des zwielichtigen Nervenarztes Eugene Landy. Von Smile sind bis heute nur vereinzelte Tonspuren überliefert und dieser eine Überhit: "Good Vibrations".
Wilson verbrachte Jahre in psychiatrischer Behandlung, bis er Ende der Neunziger wieder soweit war, eigene Songs zu schreiben und Konzerte zu spielen. Die Namensrechte an den Beach Boys hat er im Drogenrausch Sänger Mike Love überlassen. Bis zuletzt war Brian Wilson unter seinem Namen mit eigener Band unterwegs.
Er hat nicht nur die seit Jahrzehnten gängige Aufnahmetechnik ausgetüftelt, bei der verschiedene Tonspuren einzeln aufgenommen und anschließend abgemischt werden. Er hat Generationen junger Musiker gezeigt, wie er sich anhören muss: Der perfekte Song. Nur für die perfekte Welle hat er sich nie begeistert. Der oberste Beach Boy ist nie auf einem Surfbrett gestanden!
Jetzt ist Brian Wilson im Alter von 82 Jahren gestorben. Rock in Peace, Legende!